Heute werdet ihr in mein Linzer-Geheimnis eingeweiht. Ich sags lieber gleich: NICHT original. Also alle in Linz Geborenen mit Rezept noch von der Uroma dürfen diesen Kuchen gerne anders bezeichnen... Wie ja bereits erwähnt bin ich jetzt nicht die Anmutigste unter den Geduldigen. Daher liegt es nun rein gar nicht in meiner Natur eine Linzertorte zu backen, die dann irgendwann nach Tagen der Lagerung nicht mehr im Mund staubige Brösel hinterläßt. Und nichts schlimmer als eine trockene Linzer. Nein, ich habe getüffelt, nennt mich Jean Pütz (ja immer noch ein potenter Mann ;O) und hier ist sie, die Linzer, die so aus dem Ofen kommt, wie ich sie haben wollte: schön feucht oder gatschig. So bezeichnet es ein Auslandsdeutscher-Freund von uns, der zwei Täler weiter wohnt und dessen Mutter Konditorin ist. Und genau der meint zu dieser Linser: Fies! Und kann davon drei Stück hintereinander vertilgen (der kann aber auch allgemein viel Süß - daher sind die drei Stück in Klammern). Mich erinnert meine Linzer an den Film *Scarface*, in dem als oberste Maxime eines jeden Dealers gilt: Konsumiere deinen eigenen Stoff nicht! Bei diesem Kuchen führe ich mich regelmäßig an der Nase herum, und schneide in kleinen, dünnen Stücken doch mehr am Tag runter, als mir lieb ist. Wie die Rouge-Trinker aus den winzigen Weingläsern, die am Ende des Abends vergessen haben mitzuzählen, aber ja nur kleine Gläser getrunken haben. Obacht, Kinners, ich sag nur Obacht! Natürlich dürft ihr euch auch um den Clou berrauben und den Kuchen einfach durchbacken - dafür 5-10 Minuten länger im Ofen stehen lassen. Zutaten: 250g Mehl 250g gemahlene Nüsse (m: halb Haselnuss, halb Mandel) 250g Zucker* 250g Butter, kalt 1 Ei 2 EL Kakao-Pulver 1/2 TL Nelke, gemahlen 1 TL Zimt 2-3 EL Kirschwasser 1 Prise Salz 1 EL Öl (Sonnenblume) 4 EL Marmelade (m: Johannisbeer-Himbeer)** 1 Eigelb, eine Prise Salz, etwas Milch Zubereitung: Ofen auf 170°C (Umluft) vorheizen. Aus allen Zutaten zügig einen homogenen Knetteig herstellen (mithilfe des Knethakens der Küchenmaschine), dabei die Butter in Flöckchen einarbeiten - den Teig nicht überkneten! Dann den Teig in Folie wickeln und kalt stellen. Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen, den Rand einfetten. 2/3 des Teige ausrollen in Größe des Bodens. Diesen auschneiden und in die Form legen - ein Rand wird nicht hochgezogen. Den Boden mit Marmelade bestreichen. Nun den restlichen Teig ausrollen, etwa 1/2 cm dick und Kreise ausstechen. Aus den Kreisen jeweils mit dem gleichen Ausstecher drei Kreissegemente ausstechen (s. Bild) und die Mann-Mobilia-mäßig auf dem Kuchen anordnen. Für den Rand die gleichen Kreissegmente dachziegelartig hintereinander weg auflegen. Man kann natürlich auch Gitter legen, Sterne oder Herzen ausstechen und damit verzieren... Das Eigelb mit Salz und etwas Milch bestreichen und die Oberfläche der Linzertorte damit bestreichen. Auf der zweiten Schiene von unten bei 170° (Heißluft) - 35-40 Minuten backen. Tipp: Aus dem Restverschnitt lässt sich manchmal ein kleines Tartelette backen. *Edit 2014: Zucker nehme ich mittlerweile 220g Rohrzucker und ein Glas Marmelade à 200g Quelle: eigenes Rezept - und ja, man wills kaum meinen, die Engelchen wurden seinerzeits von meinen eigenen Händen mit Liebe gewirkt und zu Weihnachten verschenkt. Heute wie stets wird mit den Süßen der IS der Sonntag versüßt - heute sammelt Nina aka Fräulein Text, und alle Köstlichkeiten vereint hier