Auf diesem Mumiensarg ist Maat dargestellt, die Göttin der Wahrheit und Gerechtigkeit, die beim Totengericht anwesend ist. Sie sitzt auf einem goldenen Hocker, da Gold für Ewigkeit steht. Der Sarkophag sollte die Mumie sowohl körperlich als auch auf magische Art und Weise schützen und er wurde als eine Art Wohnung des Toten angesehen. Auf und in den Sarkophag schrieb man Zaubersprüche, um vor einem zweiten, endgültigen Tod im Jenseits zu schützen. Sarkophage in menschlicher Form wurden im Laufe des Mittleren Reiches üblich und ab dieser Zeit legte man auch eine Totenmaske über Kopf und Schultern. Hierdurch wollte man wohl absolut sicherstellen, dass der Ba mit Hilfe der menschlichen Darstellung des Sarkophages und der Totenmaske seinen Körper wieder erkennt. Der Ba entsprach dem, was wir als unsere Seele bezeichnen. Nach dem Tod flog der Ba, der als Vogel dargestellt wird, in den Himmel und wohnte bei den Göttern. Er begleitete die Sonnenbarke des Re während ihrer Tag- und Nachtreise und wenn die Sonnenbarke nachts durch das Jenseits fuhr, kehrte er in den Körper des Verstorbenen zurück, damit dieser wieder auferstehen konnte. Das 1824 gegründete ägyptische Museum wurde im Zentrum Turins in einem strengen Backsteinpalast aus dem 17. Jh. untergebracht, nachdem Carlo Felice di Savoia eine grosse Sammlung ägyptischer Altertümer gekauft hatte. Die immer wieder ergänzte Sammlung gilt heute als eine der bedeutendsten ausserhalb Kairos, denn sie umfasst etwa 6.500 Objekt in der ständigen Ausstellung und weitere ca. 33.000 im Archiv, die aus konservatorischen Gründen nicht ausgestellt werden können bzw. die nur von wissenschaftlichem Interesse sind. Das Museum wird sukzessive modernisiert und 2006 wurde das 'Statuario' mit der Sammlung monumentaler Skulpturen von Dante Ferretti (Oscar-Gewinner als Art Direktor des Films 'The Aviator') atemberaubend neu inszeniert. 2010 folgte eine neue eindrucksvolle Präsentation des Grabes des Kha und seiner Frau Merit, das 2008 noch in einem engen Raum untergebracht war.